Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften
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Prof. em. Dr. Ludwig Hammermayer
07.10.1928 - 10.10.2022

Am 10. Oktober 2022 verstarb Prof. Dr. Ludwig Hammermayer, emeritierter Professor für Mittlere und Neuere Geschichte, im Alter von 94 Jahren.

Ludwig Hammermayer studierte Geschichte, Anglistik und Germanistik an der Universität München, wo er 1954 mit seiner Arbeit "Untersuchungen zur Gründungs- und Frühgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften" promoviert wurde. Von 1957-62 war er als Studienrat im Schuldienst tätig; im Jahre 1968 erhielt er die Lehrbefugnis an der Universität München. Seine Habilitationsschrift "Emigration und Emanzipation" beschäftigt sich mit Untersuchungen zur Geschichte des Katholizismus auf den Britischen Inseln und der anglo-irischen Emigrationsbewegung auf dem Kontinent mit besonderer Berücksichtigung der Schottenklöster in Deutschland (16.-19. Jahrhundert). Von 1969 an war Ludwig Hammermayer dann zunächst als wissenschaftlicher Rat und Privatdozent, seit 1978 und bis zu seiner Emeritierung 1991 als Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität München tätig.

Das hohe wissenschaftliche Ansehen Ludwig Hammermayers gründete sich auf maßgeblichen Veröffentlichungen zu seinen Forschungsschwerpunkten. Er galt als einer der besten Kenner der Geschichte Bayerns im 18. Jahrhundert. Sein Beitrag im von Max Spindler herausgegebenen Handbuch der Bayerischen Geschichte (Bd. II, 1969; neu bearbeitet 1988), "Das Ende des alten Bayern, 1745-1799", behandelt die Gesamtgeschichte Bayerns in diesem Zeitraum in ihrer Verflochtenheit mit der Politik des Reiches und der europäischen Großmächte, dies auch mit Blick auf die Innen- und Ständepolitik, die Verfassungs-, Sozial- und Kirchengeschichte vor dem Hintergrund der Aufklärung und wurde als einer der grundlegenden Teile des Handbuchs bezeichnet. Die mit seiner Dissertation begründeten Forschungen zur Akademiengeschichte führten unter anderem zu einer großen Abhandlung "Akademiebewegung und Wissenschaftsorganisation während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts" (1976). Aus der Arbeit an der Habilitation heraus entwickelte sich ein weiterer Schwerpunkt zu Kulturbeziehungen zwischen England und Bayern  (17.-19. Jhd.), der Geschichte des englischen Katholizismus seit der Reformation und der Geschichte Irlands. Zudem forschte Ludwig Hammermayer zur Geschichte von Geheimbünden, Freimaurern und den Illuminaten, besonders in Süddeutschland und Österreich. Hierzu erschien im Jahre 1980 eine weitere Monographie ("Der Wilhelmsbadener Freimaurer-Konvent von 1782").

Ludwig Hammermayer war ein engagierter, anspruchsvoller und beliebter Dozent. Als Betreuer zahlreicher Dissertationen und Mentor für Habilitationen wurde er gesucht. Er galt als kooperativer, sympathischer Kollege, dem es nie ums Prestige, sondern stets um die Studentinnen und Studenten und um die Sache ging. Die Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften und das Historische Seminar der LMU werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.


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